E-Bike-Verkaufszahlen auf Rekordhöhe

Absatz von E-Bikes in Deutschland

Erklärtext

Die Fahrradbranche in Deutschland hat während der Corona-Pandemie vermehrt Elektrofahrräder bzw. E-Bikes verkauft. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) erreicht der E-Bike-Absatz im Jahr 2021 die 2-Millionen-Marke. Das Fahrrad mit E-Antrieb wird für viele Verbraucher:innen eine bedeutende Mobilitätsoption im Pendelverkehr und in der Freizeit.

Im ersten Coronajahr 2020 war der Elektrorad-Absatz um beachtliche 43 Prozent in die Höhe geschnellt, von 1,36 Millionen im Jahr 2019 auf 1,95 Millionen Stück im Jahr 2020. Im vergangenen Jahr legte der Verkauf von Pedelecs noch einmal um 3 Prozent auf 2 Millionen Stück zu. Der Marktanteil von E-Bikes liegt inzwischen bei 43 Prozent am gesamten Fahrradmarkt (Vorjahr: 39 Prozent). Damit ist das E-Bike die größte Modellgruppe im Fahrradbereich, die neben Lastenräder Marktanteilszugewinne verzeichnet. Der ZIV rechnet damit, dass E-Bikes mittelfristig einen Marktanteil von rund 50 Prozent am Gesamtmarkt erreichen werden.

Rückläufiger Absatz bei klassischen Rädern

Während der E-Bike-Verkauf boomt, ist die Zahl der verkauften klassischen Fahrräder um 13 Prozent von 3,09 Millionen im Jahr 2020 auf 2,7 Millionen im Jahr 2021 zurückgegangen. Mit insgesamt 4,7 verkauften Fahrrädern und E-Bikes lag der Gesamtabsatz 2021 unter dem Niveau des Rekordjahrs 2020 (5,04 Millionen verkaufte Räder). Einen Grund für den Rückgang im Gesamtabsatz im Jahr 2021 sieht der ZIV vor allem in den Lieferengpässen, die infolge der globalen Pandemie durch erhebliche Einschränkungen und Verzögerungen in der Produktion und der Lieferkette entstanden sind. „Eine bessere Warenverfügbarkeit hätte auch hier zu höheren Verkaufszahlen geführt“, so ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork.

Branchenumsatz steigt

Trotz des Rückgangs konnte die deutsche Fahrradbranche ihren Umsatz weiter steigern, wenn auch nicht mehr in der Dimension wie im ersten Coronajahr, als der Umsatz um 61 Prozent gewachsen war, von 4,0 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 6,44 Milliarden Euro im Jahr 2020. Im vergangenen Jahr legten die Erlöse der Branche um knapp 2 Prozent auf 6,56 Milliarden Euro zu. Der Umsatzanstieg hängt unter anderem mit dem höheren Durchschnittswert der verkauften Fahrräder und der gestiegenen Nachfrage nach hochwertigen E-Bikes zusammen. Der durchschnittliche Verkaufswert pro Fahrrad und E-Bike zusammen lag im Jahr 2021 bei ca. 1.395,- Euro, dies entspricht einer Steigerung von rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einer Verdreifachung der durchschnittlichen Ausgaben pro Fahrrad innerhalb der letzten zehn Jahre.

Das Fahrrad stellt für die deutsche Bevölkerung ein wichtiges Verkehrsmittel dar, im Berufsverkehr wie in der Freizeit. Der Fahrradbestand lag im Jahr 2021 bei rund 81 Millionen Stück. Der darin enthaltene Bestand an E-Bikes wird vom Verband auf rund 8,5 Millionen Fahrzeuge geschätzt. Statistisch gesehen, hat nun fast jede:r Bundesbürger:in ein Fahrrad bzw. jede:r zehnte ein Pedelec.

Die Fahrradbranche boomt. Trotz der Schwierigkeiten infolge der Corona-Pandemie blickt sie auf zwei erfolgreiche Jahre dank der starken Nachfrage nach Elektrorädern zurück. Für das laufende Jahr erwartet der ZIV jedoch, dass der Russland-Ukraine-Konflikt negative Auswirkungen auf die Lieferketten und die Rohstoffpreise haben wird und es zu Preissteigerungen bei Neufahrrädern kommen wird.

Weitere Statistiken und Informationen zum deutschen Fahrradhandel finden Sie auf unserer Branchenseite.