EHI-Studie „Elektromobilität im Handel 2022“
Die Elektromobilität nimmt weltweit deutlich an Fahrt auf. Die Zahl der Neuzulassungen von rein batteriegetriebenen Elektroautos (BEV) ist in den meisten Ländern der Europäischen Union zuletzt deutlich angestiegen. Allein in Deutschland waren zum 1. Januar 2022 über 618.000 rein Elektroautos (BEV) unterwegs. Hierfür wird eine entsprechende Ladeinfrastruktur benötigt. Auch die Anzahl an Ladestationen für Elektromobilität steigt kontinuierlich an. Der Bundesnetzagentur wurden bis zum 1. April 2022 insgesamt 60.443 Ladepunkte öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland gemeldet, davon 8.998 Schnellladepunkte (Stand: 1. Juni 2022).
In städtisch verdichteten Gebieten werden öffentliche Ladepunkte dringend benötigt. Der Handel mit dem breiten und dichten Standortnetz vieler Filialisten in gut frequentierten Lagen ist dafür prädestiniert, auf seinen öffentlichen Parkplätzen Ladeinfrastruktur anzubieten. Wie das EHI-Whitepaper „Elektromobilität im Handel 2022“ zeigt, bietet der Großteil der Händler bereits Ladestationen an. Nutzer:innen müssen dafür aber zunehmend bezahlen.
Großteil der Händler bieten bereits Ladestationen an
Im Lebensmitteleinzelhandel bieten 72,2 Prozent der Befragten schon jetzt Ladestationen für die Kundschaft an. Auch Baumärkte mit ihrem großen Parkraumangebot bieten zu 71,4 Prozent bereits Ladestationen für ihre Kundschaft an und weitere 28,6 Prozent geben an, Ladestationen zu planen. Bei den Möbel- und Warenhäusern geben ebenfalls alle an, dass Ladestationen für sie relevant sind. Anders ist die Situation bei den Nonfood-Anbietern der Sortimente Bekleidung/Schuhe/Sportartikel: 7,1 Prozent geben an, Ladesäulen für ihre Kundschaft anzubieten, während für 92,9 Prozent das Thema nicht relevant ist. Gründe hierfür sind, dass den Kund:innen keine Parkplätze zur Verfügung gestellt werden und sich die Filialen in Innenstadtlage befinden, oder es handelt sich um angemietete Objekte, die von Vermietern mit Ladestationen ausgestattet werden.
Ladestrom nicht mehr grundsätzlich kostenfrei
Der Ladestrom an Kundenparkplätzen des Handels wurde 2022 nur noch von 15 Prozent der Handelsunternehmen grundsätzlich kostenfrei abgegeben. Dieser Anteil ist gegenüber dem Vorjahr stark zurückgegangen und lag 2021 noch bei 29 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die den Ladestrom kostenfrei für ihre eigenen Kund:innen anbieten, ist in etwa gleich geblieben: 2022 sind es 15 Prozent, während es 2021 12 Prozent waren. 26 Prozent bieten den Ladestrom inzwischen für die eigene Kundschaft zu einem vergünstigten Tarif an, beispielsweise über eine Kundenapp. 2021 lag dieser Anteil noch bei nur 5 Prozent.
Mehr Schnellladesäulen
Das Ladenetz wird nicht nur größer, sondern auch schneller als in der Vorjahresbefragung. Zehn Prozent der Ladestationen im Handel sind 2022 High Power-Charger (HPC) (2021: ein Prozent) und weitere 21 Prozent Schnellladesäulen (2021: 23 Prozent). 68 Prozent der Befragten setzen AC-Ladestationen ein, deren Leistung 22 kW bzw. 11 kW beträgt. Letztes Jahr lag der Anteil noch bei über drei Vierteln.
Strom durch Photovoltaik-Anlagen
Um die Ladestationen mit Strom zu versorgen, setzen bereits 40 Prozent der Händler Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit Ladestationen ein. Weitere 30 Prozent geben an, den Einsatz von PV-Anlagen geplant zu haben. Ein Lastmanagement, das beim zeitgleichen Laden mehrerer E-Autos die Leistung der Ladestationen regelt, nutzen 33 Prozent in Kombination mit Ladestationen. 24 Prozent planen dies, für 43 Prozent ist die Technologie nicht relevant. Keiner der Händler nutzt aktuell Batteriespeicher in Kombination mit Ladesäulen. Kostengünstige Realisierungsoptionen für PV-Anlagen in Eigen- und Fremdnutzung, etwa zur Versorgung von Ladesäulen, sind eine wichtige Voraussetzung für die Mobilitätswende. Eine Orientierungshilfe hierzu wird im Rahmen der EHI-Initiative Mobilität im Handel 2022 entwickelt.
Das Whitepaper erscheint im Rahmen der EHI-Initiative Mobilität im Handel und ist kostenfrei auf der Webseite erhältlich.
Datenbasis:
Die Studie basiert auf einer Online-Umfrage, die im Februar 2022 mit Verantwortlichen der Handelsfilialisten, mit mittelständischen Handelsunternehmen und Centerbetreibern im deutschsprachigen Raum durchgeführt wurde.
Im Lebensmittelhandel wurde die Umfrage von 36 Handelsketten beantwortet, die zusammen 12.603 Filialen betreiben. Der Lebensmittelhandel steht damit allein für knapp 50 Prozent der Filialstandorte, die durch die Befragung erfasst sind. Aus dem Nonfood-Bereich entfallen 4.963 Standorte auf Bekleidungs- Schuh und Sportgeschäfte. Die übrigen Filialen teilen sich auf die Formate Drogeriemärkte/Haushaltswaren, Baumärkte/Tierbedarf, Elektrofachmärkte, sowie Möbel- und Warenhäuser auf. Unter Sonstiges wurden Formate gefasst, die keiner anderen Branche zugeordnet werden konnten.
Insgesamt beteiligten sich aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 83 Handelsunternehmen mit insgesamt 25.985 Filialen. Außerdem wurden 37 Betreiber von Shoppingcentern und Fachmarktcentern befragt, die insgesamt 853 Standorte betreuen.
Die Teilnehmerstruktur weist hinsichtlich Anzahl und Zusammensetzung der Unternehmen Unterschiede zum Vorjahr auf. Daher ist ein Vergleich zu den Vorjahren nur eingeschränkt möglich.
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