Deutliches Absatz- und Umsatzwachstum auf dem deutschen Fahrradmarkt

Infografik: Entwicklung des Fahrradmarkts in den Jahren 2010 bis 2020

Erklärtext

Der Fahrradmarkt erlebt während der Corona-Krise einen regelrechten Boom: 6,44 Mrd. Euro haben Verbraucher:innen für E-Bikes und Fahrräder im Jahr 2020 ausgegeben, das sind rund 61 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies geht aus den aktuellen Marktzahlen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) hervor.

Insgesamt 79,1 Millionen Fahrräder gibt es in Deutschland. Darin enthalten sind ca. 7,1 Millionen E-Bikes. Aus Angst vor einer Ansteckung meiden viele Verbraucher:innen während der Covid-19-Pandemie den öffentlichen Verkehr und kommen dem Drang nach Bewegung an der frischen Luft mit ausreichend Abstand auf dem Rad nach. Auch geänderte Urlaubspläne zugunsten vermehrter Radreisen im eigenen Land tragen zur positiven Umsatz- und Absatzentwicklung auf dem Fahrradmarkt bei.

Der kräftige Umsatzanstieg im vergangenen Jahr sei dem Verband zufolge insbesondere auf den weiter gewachsenen Anteil von E-Bikes und den Verkauf hochwertigerer Produkte zurückzuführen. Insgesamt wurden hierzulande 5,04 Fahrräder und E-Bikes verkauft, dies entspricht rund 17 Prozent mehr als im Jahr 2019. Die E-Bike-Verkäufe machten mit 1,95 Millionen Stück rund 39 Prozent des Gesamtabsatzes an Fahrrädern aus. Im Jahr zuvor lag der Anteil der E-Bikes am Gesamtmarkt noch bei 31,5 Prozent. Der ZIV rechnet damit, dass E-Bikes kurzfristig einen Anteil von 40 Prozent und mittel- bis langfristig sogar von rund 50 Prozent am Gesamtmarkt erreichen werden.

Höherer Verkaufswert

Die Deutschen kauften nicht nur verstärkt Fahrräder und insbesondere E-Bikes, sondern auch teurere Modelle. Der Verband geht in diesem Zusammenhang von einem Anstieg des Qualitäts- und Sicherheitsbewusstseins der Kund:innen aus, weshalb sie Zweiräder in immer höherer Güte und Ausstattung kaufen.

Der durchschnittliche Verkaufswert pro Fahrrad und E-Bike zusammen und über alle Vertriebswege hinweg lag im Jahr 2020 bei 1.279 Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019: 929 Euro).

Fachhandel weiterhin größter Vertriebsweg

Es kam im vergangenen Jahr zu einer Verschiebung bei den Vertriebswegen: Der Online- und Versandhandel baute seinen Marktanteil um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2019 auf 28 Prozent aus – Eine Entwicklung, die viele Branchen während der Corona-Krise erfahren haben. Der Fachhandel mit seinem Online-Angebot hielt dabei einen Marktanteil von 6 Prozent, die reinen Internetversender einen Anteil von 22 Prozent.

Der Anteil der über den stationären Fachhandel verkauften Fahrräder und E-Bikes blieb konstant zum Vorjahr bei 67 Prozent (2019: 68 Prozent). Der hohe Anteil des Fachhandels zeigt, dass Verbraucher:innen besonderen Wert auf Qualität und Beratung legen, heißt es von Seiten des ZIV.