Buchhandel

In Deutschland gibt es laut der Umsatzsteuerstatistik des Statistischen Bundesamts im Einzelhandel mit Büchern 3.092 Betriebe (Stand 2020; Anzahl Steuerpflichtiger ab 17.500 Euro Jahresumsatz, ohne MwSt.) Sie erwirtschafteten einen Nettoumsatz von 3,5 Milliarden Euro.

Die buchhändlerischen Betriebe in Deutschland, zu denen neben dem Sortiments- und Bahnhofsbuchhandel auch Kauf- und Warenhäuser, Verlage, Buchgemeinschaften und sonstige Verkaufsstellen sowie Versand- und Online-Händler gehören, erwirtschafteten laut dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels im Jahr 2021 einen Bruttoumsatz von 9,63 Milliarden Euro, ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber 2020. Erneut konnte vor allem der Online-Buchhandel mit einem Plus von 16,2 Prozent kräftig zulegen. Er erreichte 2021 einen Bruttoumsatz in Höhe von 2,61 Milliarden Euro und erhöhte seinen Umsatzanteil am Gesamtumsatz des Buchhandels auf 27,1 Prozent. Die Hälfte der Umsätze im Online-Buchhandel werden von den Buchhandlungen mit ihren Webshops erzielt. Der Zuwachs im E-Commerce ging zu Lasten des stationären Geschäfts, das coronabedingt im zweiten Jahr in Folge einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen musste. Mit einem geschätzten Bruttoumsatz von 3,76 Milliarden Euro bleibt der stationäre Sortimentsbuchhandel jedoch nach wie vor die umsatzstärkste Betriebsform (Umsatzanteil: 39,1 Prozent).

Zu den bundesweit führenden Anbietern gehören die Buchhandelsunternehmen Thalia, Hugendubel und Weltbild. Daneben gibt es Universitäts- und Fachbuchhandlungen wie z. B. Schweitzer Fachinformationen, BFD und Lehmans sowie größere Filialisten auf regionaler Ebene wie Heymann und Pustet.
Marktführer im deutschen Buchhandel ist der US-Online-Händler Amazon. Nach Schätzungen der Fachzeitschrift Buchreport dürfte der Online-Pure-Player im letzten Jahr zweitstellig gewachsen sein.
Digitale Buchformate waren angesichts der Ladenschließungen und weiterer Einschränkungen im öffentlichen Leben während der Corona-Pandemie im Aufwind. Der Absatz von E-Books stieg im Jahr 2021 auf 38 Millionen verkaufte Exemplare. Der von den Käufer:innen dafür im Schnitt bezahlte Preis lag 2021 bei 6,45 Euro (-2,7 Prozent gegenüber 2020). Insgesamt kauften 3,4 Millionen Personen E-Books. Trotz des Rückgangs an Käufer:innen sind Umsatz und Absatz leicht gestiegen, da die Kaufintensität zugenommen hat. Die Käufer:innen erwarben im vergangenen Jahr pro Kopf mehr E-Books und gaben auch mehr dafür aus: Mit 11,3 E-Books kauften sie im Schnitt mehr Titel als 2020 (damals 9,6 Stück). Die Ausgaben insgesamt pro Käufer:in stiegen um 14,8 Prozent auf 72,74 Euro.

Der stationäre Buchhandel in Deutschland zählte im Jahr 2021 in Deutschland laut vorläufigen Ergebnissen insgesamt 25.200 Beschäftigte im Jahresdurchschnitt und sank somit um circa 1.100 Personen zum Vorjahr (2020: 26.300)

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