Umsatz im B2C-E-Commerce mit Spielwaren in Deutschland (2014-2022)

Umsatz im B2C-E-Commerce mit Spielwaren in Deutschland (2014-2022)

Erklärtext

Nach Jahren kontinuierlichen Wachstums und zwei außerordentlichen Pandemiejahren musste der Online-Handel mit Waren im Jahr 2022 erstmals einen merklichen Umsatzrückgang von knapp 9 Prozent (nominal) hinnehmen. Dabei schnitt die Spielwarenbranche deutlich überdurchschnittlich ab und konnte das Umsatzniveau des Vorjahrs nahezu halten, wie die vorliegende Infografik zeigt.

Der E-Commerce-Umsatz mit Spielwaren in Deutschland belief sich im Jahr 2022 laut Angaben des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandels Deutschland e.V. (bevh) auf rund 2,05 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein leichtes Minus von 0,7 Prozent (2021: 2,06 Milliarden Euro). 2021 war das Umsatzvolumen im Online-Handel mit Spielwaren noch um 23 Prozent gestiegen – die Branche profitierte von den Begleitumständen der Coronapandemie und den ausgelösten Online-Boom. Infolge der im Frühjahr 2021 fortbestehenden Einschränkungen bei Reise- und Ausgehmöglichkeiten investierten die Menschen mehr in Beschäftigungen zu Hause, wie Spiele, Puzzles und Bastelmaterialien.  Und weil Läden temporär geschlossen blieben und Infektionsschutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Zugangsbeschränkungen im stationären Einzelhandel galten, wichen die Verbraucher:innen vermehrt auf Shopping-Alternativen im Netz aus.

Zweistelliges Umsatzwachstum bereits vor der Pandemie

Doch bereits in den Jahren vor der Pandemie zeichnete sich der Online-Spielwarenmarkt durch jährlich hohe Wachstumsraten aus (2018: +12 Prozent, 2019: +13,1 Prozent). Im Jahr 2014 lag der Jahresumsatz mit 928 Millionen Euro noch unter der 1-Milliarde-Euro-Schwelle und hat sich bis 2022 mehr als verdoppelt.

Marktführer im Online-Handel mit Hauptsegment Spielwaren ist laut der Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2022“ von EHI Retail Institute und eCommerceDB das Berliner Unternehmen myToys GmbH. Die Tochtergesellschaft der Otto Group verbuchte 2021 mit seinem Online-Shop mytoys.de einen Nettoumsatz von rund 388 Millionen Euro.  

Mehr als die Hälfte der Umsätze mit Spielwaren wird inzwischen online erzielt

Nach Einschätzung des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) entfallen bereits 58 Prozent der Umsätze mit Spielwaren auf den Online-Handel (inkl. Online-Vertrieb der Fachhändler und Warenhäuser). Der Gesamtmarkt für Spielwaren (stationär + online) entwickelte sich in den beiden Coronajahren 2020 und 2021 trotz der Auswirkungen der Pandemie (u.a. Geschäftsschließungen, Lieferengpässe) gut. In der Zeit von Lockdowns, Schulschließungen und Homeoffice, in denen viele Familien gezwungenermaßen mehr Zeit zu Hause verbringen mussten, gaben Eltern merklich mehr Geld für Spielwaren für ihre Kinder aus. Im Jahr 2020 war der Inlandsmarkt für Spielwaren auf 4,7 Milliarden Euro gewachsen, im Jahr 2021 auf 4,9 Milliarden Euro. Für 2022 erwartet der Verband, bedingt auch durch die konjunkturelle Abkühlung im Zuge der hohen Inflation, einen Rückgang des Branchenumsatzes auf 4,7 Milliarden Euro.

Die wichtigsten Kennzahlen und Strukturdaten der Branche sowie einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen des Verbraucherverhaltens in diesem Segment finden Sie in unserem Dossier „Der deutsche Spielwaren-Einzelhandel“.