E-Commerce-Markt in Deutschland
Der Gesamtumsatz der Top-1.000-Online-Shops in Deutschland ist im Geschäftsjahr 2021 noch einmal gewachsen. Das geht aus der diesjährigen Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2022“ von EHI und eCommerceDB hervor. Die 1.000 umsatzstärksten B2C-Online-Shops setzten fast 80,0 Milliarden Euro um. Das entspricht einem Plus von 16,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt hat die Marktkonzentration zugenommen. Insgesamt entfallen 41,1 Prozent (Vorjahr: 40,0 Prozent) des Top-1.000-Netto-E-Commerce-Gesamtumsatzes auf die Top Ten und bereits 72,7 Prozent (zuvor 71,9 Prozent) auf die Top-100. Das Top-10-Ranking weist ein paar Verschiebungen auf.
Amazon und Otto weiterhin an der Spitze
Die beiden Generalisten Amazon und Otto dominieren 2021 weiterhin den Online-Handel in Deutschland. Die Topliste führt erneut amazon.de mit einem E-Commerce-Umsatz von 15,68 Milliarden Euro, damit beansprucht der Marktführer knapp ein Fünftel der Gesamtumsätze der Top-1.000-Online-Shops. Platz zwei belegt otto.de. Der Hamburger Online-Versender erzielte 2021 einen E-Commerce-Umsatz von 5,124 Milliarden Euro netto, dies entspricht einem Wachstum von 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Platz drei rückt mediamarkt.de vor. Mit einem Umsatz von 2,544 Milliarden Euro verdrängt der Händler für Unterhaltungselektronik den Online-Modehändler Zalando auf den vierten Rang (2,515 Milliarden Euro).
Top-10-Online-Marktplätze wachsen auf 75,3 Milliarden Euro Bruttohandelsvolumen
Neben den Top-1.000-Online-Shops ermittelten EHI und eCommerceDB die führenden Online-Marktplätze. Die zehn ausgewählten reinen und hybriden B2C-Marktplätze erwirtschafteten 2021 summiert ein geschätztes Bruttohandelsvolumen von 75,3 Milliarden Euro. Innerhalb der Liste zählen – wie im letzten Studienjahr – amazon.de (mit 46,2 Milliarden Euro), ebay.de (mit 10,5 Milliarden Euro) und otto.de (mit 7,0 Milliarden Euro) zu den B2C-Marktplätzen mit dem größten Bruttohandelsvolumen. Von den Top-1.000 Online-Shops verkauft ein großer Anteil der Internet-Händler ihre Waren auch über Marktplätze. So haben 43,6 Prozent ein Shop-Profil auf Amazon. Ebay folgt auf Platz mit gut einem Drittel der Top-1.000-Online-Shops (35,1 Prozent). Auf dem Online-Marktplatz kaufland.de sind 13,6 Prozent der Shops aktiv.
Zahlungssysteme: Wallets am häufigsten angeboten
Bei den Bezahlmöglichkeiten werden Wallets in 95,5 Prozent der untersuchten Online-Shops weiterhin am häufigsten angeboten. An nächster Stelle sind die Kreditkarten mit einem Wachstum von 1,3 Prozentpunkten auf 93,5 Prozent. Den größten prozentualen Sprung in diesem Bereich hat hierbei American Express mit knapp 6 Prozentpunkten auf 46,2 Prozent hingelegt. Insgesamt sind im Bereich der kontobasierten Zahlungsarten „Online-Überweisungen“ mit 2,2 Prozentpunkten auf 66,1 Prozent im Angebot gewachsen und „SEPA-Lastschrift, Bankeinzug“ von 47,9 Prozent im Vorjahr auf 44,1 Prozent gesunken.
Die Studie E-Commerce-Markt Deutschland 2022 inkl. 1.000 Datensätzen zu den untersuchten B2C-Online-Shops plus zu 10 ausgewählten B2C-Marktplätzen kann im EHI-Shop bestellt werden. Außerdem steht das Ranking der Top-100 B2C-Online-Shops als interaktive Grafik zur Verfügung. Zusätzlich sind die Top-100 B2C-Online-Shops und ein Ausschnitt der Liste ausgewählter B2C-Marktplätze als Poster erhältlich.
Hinweise zur Methodik:
Die Angaben der Studie beruhen auf einer Händler-Befragung (EHI) und eCommerceDB-Hochrechnungen auf Basis einer Regressionsanalyse sowie Unternehmensangaben aus Geschäftsberichten, Pressemitteilungen sowie Unternehmenswebsites und ergänzt um Sekundärdaten. Schwerpunkt der Untersuchung waren B2C-Online-Online-Shops sowie hybride B2C-Marktplätze für das Top-1.000-Ranking. Das Ranking basiert auf den Netto-E-Commerce-Umsätzen im Geschäftsjahr 2021. Komplementiert wird die Studie mit einer Liste ausgewählter B2C-Marktplätze, die aus reinen und hybriden B2C-Marktplätzen zusammengestellt wurde. Sie wird nach dem Bruttohandelsvolumen gelistet. Durch die permanente Anpassung der Umsatzmodellierung kommt es teilweise zu Veränderungen bei den Umsatzzahlen der modellierten Shops. Betreibt ein Unternehmen mehrere Online-Shops, so wurde jeder Shop separat betrachtet.
Beispiel Umsatzermittlung Amazon: Der Gesamtumsatz für Deutschland beträgt laut Geschäftsbericht 31,5 Mrd. Euro. Dieser inkludiert jedoch Service- und Subscription-Umsätze (Provisionen für Angebote Dritter auf dem Marktplatz, Prime-Mitgliedschaften, audible.de etc.) sowie alle Käufe auf Amazon in Deutschland, die außerhalb Deutschlands getätigt wurden. Die Service-Umsätze, die Umsätze durch den Kauf aus dem Ausland sowie die Umsätze weiterer Amazon-Angebote wurden aus dem Deutschlandumsatz für amazon.de herausgerechnet.
Definition Netto-E-Commerce-Umsatz: in Deutschland (über Websites oder Apps) generierter Netto-E-Commerce-Umsatz des jeweiligen B2C-Online-Shops im Geschäftsjahr 2021, bereinigt von Retouren, exkl. Umsatzsteuer und nur aus der reinen Geschäftstätigkeit mit Waren des Online-Shops (ohne sonstige betriebliche Erträge des Unternehmens).
Definition Gross Merchandise Volume (GMV): Auch bekannt als Bruttohandelsvolumen. Es enthält den Gesamtwert der Verkäufe über einen B2C-Marktplatz und somit entweder ausschließlich Verkäufe Dritter (im Falle eines reinen B2C-Marktplatzes)
oder die Verkäufe des Betreibers des B2C-Marktplatzes sowie Verkäufe Dritter (im Falle eines hybriden B2C-Marktplatzes). Nicht enthalten sind allerdings etwaige Umsätze, die der Betreiber des B2C-Marktplatzes extern auf anderen Marktplätzen erzielt. Das Bruttohandelsvolumen im Online-Geschäft wird von den Unternehmen ggf. auf Grundlage unterschiedlicher Bestandteile berechnet.
B2C-Online-Shop: Ort im Internet (z. B. über Websites oder Apps), an dem Endverbrauchern von einem Unternehmen Dinge von Wert zum Kauf angeboten werden.
Hybrider B2C-Marktplatz: Ort im Internet (z. B. über Websites oder Apps), an dem Endverbrauchern von mehr als einem Unternehmen Dinge von Wert zum Kauf angeboten werden. Der Anbieter des hybriden B2C-Marktplatzes betreibt die Plattform und bietet auf dieser auch selbst Dinge von Wert zum Kauf an.
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