Personal

EHI-Studie untersucht Digitalisierung der HR im deutschen Einzelhandel

Die digitale Transformation ist aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken und längst in den HR-Abteilungen der Handelsunternehmen angekommen. Mit den Möglichkeiten digitaler Technologien lassen sich HR-Prozesse flexibler, effizienter und individueller gestalten. Dabei erleichtert gerade der Einsatz von Software in Bereichen wie Recruiting oder Onboarding die zukunftsorientierte HR-Arbeit. Die aktuelle EHI-Studie „Digitalisierung der HR im Handel 2022“ analysiert, wie stark die Digitalisierung bereits in den Personalabteilungen des Handels Einzug gehalten hat. 

In vielen Bereichen ist die Digitalisierung auf einem guten Weg

In vielen klassischen HR-Bereichen setzen ein Großteil der in der Studie befragten Handelsunternehmen bereits auf digitale Programme, dazu zählt die Personalverwaltung (81 Prozent), Entlohnung (78 Prozent) und Personalbeschaffung (76 Prozent). Noch weniger als die Hälfte setzen spezielle HR-Software in den Bereichen Controlling (46 Prozent), Personalbeurteilung (43 Prozent) und Employee Experience (22 Prozent) ein. Unter den Digitallösungen wird die Cloud immer beliebter, die inzwischen schon in knapp über der Hälfte (54 Prozent) der an der Studie teilnehmenden Unternehmen zum Einsatz kommen. Sie werden dabei vor allem für die Bereiche Recruiting und Personalverwaltung, aber auch für die Personaleinsatzplanung oder für E-Learning genutzt. 

Digitale Kompetenz der Mitarbeiter:innen wichtig

Die zunehmende Digitalisierung von Prozessen macht auch eine wachsende Digitalkompetenz der Mitarbeiter:innen erforderlich, die jedoch in den in der Studie analysierten Handelsunternehmen noch sehr ungleich auf die Belegschaft verteilt ist. Demnach berichten knapp ein Drittel (32 Prozent) der befragten HR-Verantwortlichen von einer sehr großen Spanne zwischen Mitarbeiter:innen mit sehr hoher und solchen mit sehr geringer Kompetenz. Nur etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) glaubt, dass Mitarbeitende im Schnitt auf einem guten Level sind, 30 Prozent sehen immerhin ein mittleres Level. Um die digitalen Fertigkeiten der Angestellten zu erhöhen, ergreifen die Händler unterschiedlichste Maßnahmen. Am beliebtesten sind dabei Online-Schulungen unter Anleitung (78 Prozent) und Self-Learning-Plattformen.

Datenbasis:

Die Studie „Digitalisierung der HR im Handel 2022“ basiert auf einer im September und Oktober 2022 durchgeführten Online-Befragung von HR-Verantwortlichen im deutschen Einzelhandel. Die Befragung erfolgte anhand standardisierter Fragebögen. Die Zusammensetzung der teilnehmenden Handelsunternehmen hinsichtlich Branche, Vertriebskanal, Anzahl der Mitarbeiter:innen und Umsatz ist heterogen. Insgesamt haben sich 37 Unternehmen beteiligt. Der Lebensmittelhandel sowie die Branche „Mode & Accessoires“ sind mit 32 und 22 Prozent am häufigsten vertreten. Gut zwei Drittel der befragten Unternehmen (68 Prozent) repräsentieren den stationären Einzelhandel. 30 Prozent der Teilnehmenden sind dem Omnichannel-Handel zuzuordnen, zwei Prozent entstammen dem reinen Online-Handel. Über die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) beschäftigt jeweils mehr als 1.000 Mitarbeiter:innen in der Zentrale, 70 Prozent haben mehr als 1.000 vollzeitäquivalent Beschäftigte in den Filialen. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Unternehmen weist einen Jahresumsatz (in Deutschland 2021) von über 5 Mrd. Euro aus und zählt somit zu den größten stationären Einzelhändlern Deutschlands. Der Umsatz der befragten Unternehmen insgesamt entspricht ca. 30 Prozent (Schätzungswert) des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes aus dem Jahr 2021 (rund 533 Mrd. Euro).
 

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