Umsatzentwicklung ausgewählter großer Handelsgastronomen in Deutschland (2013-2023)

Umsatzentwicklung ausgewählter großer Handelsgastronomen in Deutschland (2013-2023)

Erklärtext

Um das Kundenerlebnis zu verbessern, setzen viele Einzelhändler inzwischen auf ein gastronomisches Angebot in ihren Filialen. So sind die Umsätze in der Handelsgastronomie in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und erreichten 2023 gut 11 Milliarden Euro. Die vorliegende Infografik zeigt die zehnjährige Umsatzentwicklung von drei erfolgreichen Einzelhändlern in Deutschland in diesem Bereich.

Dazu zählt der Edeka-Verbund, der mittlerweile zahlreiche gastronomische Angebote in den Edeka-Märkten etabliert hat und damit nach Schätzungen von Food-Service.de (dfv Mediengruppe) im Jahr 2023 einen Umsatz von 390 Millionen Euro erwirtschaftete. In den Vorkassenzonen der Edeka-Supermärkte bieten Bäckereifilialen, die von den genossenschaftseigenen Backwarenbetrieben der Edeka-Regionalgesellschaften beliefert werden, der Kundschaft ein Snack- und Getränkeangebot sowie Sitzgelegenheiten für den Vor-Ort-Verzehr. Zu den Bäckereien zählen beispielweise von Allwörden (Edeka Nord), Schäfer’s (Edeka Minden-Hannover), Büsch (Edeka Rhein-Ruhr), K&U (Edeka Südwest) oder die Backstube Wünsche (Edeka Südbayern). Neben dem Backshop setzen viele Edeka-Einzelhändler beim Neu- oder Umbau von Edeka-Märkten auf weitere gastronomische Angebote wie die „Edeka Marktküche“ mit modularen, integrierten Gastronomiekonzepten. Wie schnell der Gastronomie-Umsatz von Deutschlands größtem Lebensmitteleinzelhändler in der letzten Dekade gestiegen ist, zeigt ein Blick zurück ins Jahr 2013. Damals lagen die Gastro-Erlöse noch bei knapp 170 Millionen Euro, also bei weniger als der Hälfte des heutigen Wertes. Während der Coronapandemie in den Jahren 2020 und 2021 erlitt die Gastronomie von Edeka einen drastischen Umsatzeinbruch, der nun wieder vollständig überwunden ist, sodass sich der Wachstumstrend der Vor-Corona-Jahre weiter fortsetzt.

Mit der Pandemie zu kämpfen hatte auch das schwedische Möbelhaus Ikea mit seinen beliebten Restaurants. Die Möbelhäuser mussten wegen der Corona-Schutzmaßnahmen zeitweise schließen. Auch nach deren Wiedereröffnung mussten die Restaurants teilweise noch geschlossen bleiben. 2021 hatte sich der Gastronomieumsatz von Ikea mit rund 114 Millionen Euro gegenüber 2019 (250 Millionen Euro) mehr als halbiert. Im abgelaufenen Jahr 2023 wurde mit 266 Millionen Euro das Vor-Corona-Niveau wieder überschritten.

Der Lebensmittelhändler Globus setzt ebenfalls auf Gastronomie und betreibt in seinen Märkten eigene Meisterbäckereien, Metzgereien und Restaurants. Seit 2019 baut das Unternehmen aus St. Wendel seine Märkte sukzessive von klassischen SB-Warenhäusern hin zu produzierenden Markthallen mit einem großen Gastronomie- und Sitzbereich um. Anfang Januar 2022 erfolgte die Umfirmierung der Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co. KG zur Globus Markthallen Holding GmbH & Co. KG. Der gastronomische Umsatz lag 2023 nach Schätzungen von Food-Service.de bei rund 124 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2022: 94 Millionen Euro). Mit dem neuen Markthallen-Konzept will Globus den Einkauf zum Erlebnis machen. 

Weitere Informationen und Statistiken zu Edeka, Ikea und Globus finden Sie in den jeweiligen Unternehmensporträts. Aktuelle Trends und Ergebnisse aus dem EHI-Forschungsbereich „Handelsgastronomie“ erhalten Sie auf unserer Themenseite.