Top 5 der umsatzstärksten Nonfood-Discounter in Deutschland 2022

Top 5 der umsatzstärksten Nonfood-Discounter in Deutschland 2022

Erklärtext

Infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energie- und Inflationskrise ist das Preisbewusstsein der Verbraucher:innen in Deutschland stark gestiegen. Die Discounter gewinnen in der Gunst der Kundschaft an Bedeutung. In den kommenden Wochen werfen wir einen Blick auf die Konzepte der einzelnen Anbieter. Diese Woche starten wir mit den fünf umsatzstärkten Nonfood-Discountern in Deutschland.

Um den allgemeinen Preisauftrieb bei Energie und Lebensmitteln kompensieren zu können, haben die Konsument:innen ihr Einkaufsverhalten angepasst und greifen immer mehr auf aktuelle Angebote, Eigenmarken oder preisreduzierte Waren zurück. Nicht nur im Lebensmittelhandel, sondern auch im Nonfood-Bereich schlägt die Stunde der Discounter.

Discountkonzept auf dem Vormarsch

Der Nonfood-Discountmarkt umfasst sowohl Anbieter mit Sortimentsschwerpunkten wie z. B. Bekleidung und Textilien (Primark, Takko, NKD, Kik, Ernsting’s Family, Zeeman) oder Möbel (Poco, Roller, Jysk, SB-Möbel Boss, MöMax, Tejo’s SB-Lagerverkauf, Sconto), als auch Anbieter mit einem breiten Sortiment wie Tedi, Kodi, Mäc-Geiz, Woolworth, Rusta und Pepco. Darüber hinaus drängen Sonderposten-Anbieter wie Action, Thomas Philipps und Schum Euroshop auf den deutschen Markt. Die Top 5 der umsatzstärksten Nonfood-Discounter mit breitem Sortiment sind nach einer Sonderauswertung des EHI Tedi, Action, Woolworth, Thomas Philipps und MäcGeiz. Sie bieten ihrer Kundschaft eine breite Produktpalette von Artikeln des täglichen Bedarfs und Drogerieartikeln über Haushaltswaren, Bekleidung und Textilien, Geschenk- und Dekorationsartikel, Spiel- und Schreibwaren bis hin zu Baumarktartikeln.

Umsatzmilliarde geknackt

Marktführer ist der Kaufhausanbieter Tedi mit Sitz in Dortmund. Die erste Tedi-Filiale wurde 2003 eröffnet. Mittlerweile ist das Unternehmen bundesweit mit über 1.900 Filialen präsent und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 einen Nettoumsatz von 1,2 Milliarden Euro. Auf einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von rund 600 Quadratmetern präsentieren die Tedi-Filialen ein Sortiment von rund 15.000 Artikeln im unteren Preissegment und bieten sowohl Markenprodukte als auch Eigenmarkenartikel an. Zwischen 2013 bis 2019 und dann im Zuge der Corona-Pandemie betrieb der Discounter einen eigenen Online-Shop, der aber zum Ende April 2022 geschlossen wurde.

Zweitumsatzstärkster Nonfood-Discounter ist die hundertprozentige Tochtergesellschaft der niederländischen Action Holding B.V. Das stark expandierende Unternehmen setzte 2022 mit inzwischen 488 Filialen in Deutschland insgesamt 1,125 Milliarden Euro netto um. Es versteht sich als Kaufhaus mit Nonfood-Artikeln für den täglichen Bedarf aus 14 Kategorien, von Deko-Artikeln, Heimwerkerbedarf, Spielzeug und Unterhaltung, Büro und Hobby, Multimedia über Körperpflege, Haustierbedarf und Mode und Heimtextilien bis hin zu Haushaltswaren, Garten und Outdoor, Waschen und Reinigen, Essen und Trinken. Das Sortiment umfasst mehr als 6.000 Artikel, davon ein Drittel im Dauersortiment. Das Unternehmen wirbt mit mehr als 1.750 Artikeln unter 1 Euro und wöchentlich 150 neuen Artikeln. Das Sortiment enthält nach Unternehmensangaben 488 Herstellermarken und 73 Eigenmarken.

Traditionskaufhaus mit Kleinpreisen wächst kräftig

Auf Platz drei der Top-Nonfood-Discounter in Deutschland folgt der Kaufhausanbieter Woolworth. Das Unternehmen mit Sitz in Unna bietet seiner Kundschaft ein umfangreiches Sortiment von rund 10.000 Artikeln an, davon nach eigenen Angaben rund 3.000 Artikel unter drei Euro. Neben bekannten Markenartikeln führt Woolworth auch Eigenmarkenprodukte. Zusätzlich bietet das Unternehmen saisonale Angebote, z. B. zu Weihnachten, Ostern oder zum Schulbeginn. Ende 2022 zählte Woolworth insgesamt 517 Filialen mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 980 Quadratmetern und setzte im Jahr 2022 rund 700 Millionen Euro um.

Aufstrebende Kleinanbieter

Das Top-5-Ranking komplettieren Thomas Phillips und MäcGeiz.

Thomas Philipps mit Sitz in Bissendorf im Landkreis Osnabrück ist ein Nonfood-Discounter und Sonderpostenanbieter mit Schwerpunkt Do-it-yourself und Einrichtungsgegenstände. Seine ersten Filialen eröffnete das Familienunternehmen im Jahr 1986 in Dinslaken und Geldern und fokussierte ursprünglich auf den Verkauf von Sonderposten. Mittlerweile ist Thomas Phillips bundesweit in ganz Deutschland vertreten und erzielte 2022 insgesamt 700 Millionen Euro. Das Vertriebsnetz umfasste zum Ende 2022 hierzulande insgesamt 253 Verkaufsstellen mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 1.550 Quadratmetern. Das Sortiment umfasst über 18.000 Artikeln, von Küchen- und Haushaltswaren über Inneneinrichtung und Dekoartikeln, Heimtextilien, Bekleidung und Schuhen, Spielwaren, Büro- und Schreibwaren bis hin zu Gartenmöbeln, Pflanzen und Blumen, Campingartikeln sowie Sport und Freizeitartikeln, Kfz- und Fahrradzubehör, Werkzeugen, Elektrogeräten, Kosmetik- und Hygieneartikeln, Reinigungsmitteln, Lebensmitteln und Getränken sowie Heimtierbedarf. Neben bekannten Markenartikeln führt das Unternehmen auch Eigenmarkenprodukte.

Das Kaufhaus- und Nonfood-Discountunternehmen MäcGeiz mit Sitz in Landsberg an der Saale wurde 1994 gegründet und ist mittlerweile mit 273 Filialen in Innenstädten und Nahversorgungsgebieten mit Schwerpunkt in Berlin, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg vertreten. Das Angebot der MäcGeiz-Läden umfasst über 3.000 Artikel rund um Haushalt und Reinigung, Drogeriebedarf, Tiernahrung und Tierzubehör, Kosmetik und Hygieneartikel, Lebensmittel und Getränke, Schreibwaren für Schule und Büro, Kleintextilien sowie Bedarf für Kleingärtner und Hobby- und Heimwerkerbedarf. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Discounter einen Nettoumsatz von 152 Millionen Euro.

 

In der Infografik der kommenden Woche gehen wir auf die internationale Präsenz und Expansionsabsichten und -anforderungen der fünf Anbieter ein. Weitere Kennzahlen zu den wichtigsten Akteuren im deutschen Nonfood-Discount finden Sie in unserem Dossier „Nonfood-Discounter“.