Black Friday

„Black Friday“ und „Cyber Monday“. Beide Aktionstage haben ihre Wurzeln in den USA. Der „Black Friday“ ist für den US-amerikanischen Einzelhandel seit Jahrzehnten eine feste Instanz, um Kunden am Freitag nach dem Erntedankfest („Thanksgiving“) mit Sonderaktionen und Preisnachlässen in die Geschäfte zu locken und gehört zu den umsatzstärksten Tagen des Jahres. Den „Cyber Monday“ gibt es erst seit einigen Jahren. Er ist die Antwort der Online-Händler auf den „Black Friday“. Im Jahr 2024 fällt der Black Friday auf den 29. November, der Cyber Monday auf den 2. Dezember. 

Shopping-Events gewinnen an Bedeutung

Die Schnäppchen-Tage „Black Friday“ und „Cyber Monday“ sind mittlerweile auch in Deutschland angekommen und läuten das für den Handel wichtige Weihnachtsgeschäft ein. Eine im Oktober 2024 durchgeführte Verbraucherumfrage des IFH Köln ergab, dass 94 Prozent der befragten Online-Shopper:innnen ab 20 Jahren den „Black Friday“ kennen und 82 Prozent den „Cyber Monday“. Insgesamt planen 2024 rund 46 Prozent der Online-Shopper:innen Aktionen zum Black Friday zu nutzen, zum Cyber Monday lag dieser Wert bei über einem Drittel der Befragten (34 Prozent). 

Zu den Aktionstagen Black Friday und Cyber Monday 2024 werden nach Prognosen des Handelsverbands Deutschland (HDE) rund 5,9 Milliarden Euro umgesetzt. Dies entspricht dem Vorjahresumsatz. Insgesamt ist die Bedeutung von Black Friday und Cyber Monday für das Weihnachtsgeschäft mittlerweile auch hierzulande erheblich. Im Jahr 2024 wollen 52 bzw. 42 Prozent der Nutzer:innen während der Aktionstage auch Weihnachtseinkäufe tätigen und 55 bzw. 47 Prozent der Aktionsausgaben dafür ausgeben. Insgesamt werden die Online-Shopper:innen an diesen beiden Tagen rund 1,6 Milliarden Euro für ihre Weihnachtseinkäufe ausgeben. Damit blieben die Gesamtausgaben im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert (2023: 1,65 Milliarden Euro).

Black-Friday-Budgets 2024

Zahlreiche Geschäfte und Online-Händler werden das Shopping-Event mit speziellen Rabattaktionen und Sonderangeboten feiern. Im Vorfeld des diesjährigen Events hat Idealo in Zusammenarbeit mit Kantar eine repräsentative Online-Umfrage unter der deutschen Online-Shopping-Bevölkerung durchgeführt. Den Ergebnissen der Verbraucherbefragung zufolge zeigen Verbraucher:innen in diesem Jahr wieder wachsendes Interesse an dem Schnäppchenevent. Laut der aktuellen Umfrage planen zwei Drittel der Befragten (67 Prozent), am diesjährigen Black Friday teilzunehmen. 2023 wollten 62 Prozent der rund 2.000 befragten Konsument:innen anlässlich des Shopping-Events auf Schnäppchenjagd gehen. Auch der Cyber Monday und der Singles’ Day gewinnen zunehmend an Beliebtheit: 29 Prozent möchten dieses Jahr am Cyber Monday teilnehmen, während jede:r Siebte (15 Prozent) am Singles’ Day interessiert ist.

Die Mehrheit der Verbraucher:innen gibt an, am diesjährigen Black Friday in etwa so viel ausgeben zu wollen wie in den vergangenen Jahren. Rund ein Zehntel plant sogar ein höheres Budget ein. Lag das durchschnittliche Budget für den Black Friday 2023 noch bei 319 Euro, so planen Verbraucher:innen in diesem Jahr durchschnittliche Ausgaben in Höhe von 317 Euro. Auf der Wunschliste stehen vor allem Elektronikartikel. Auf Platz zwei landen Bekleidungsartikel und Accessoires (76 Prozent), gefolgt von Hobby- und Freizeitbedarf (74 Prozent). Artikel aus dem Drogerie- und Kosmetikbereich sind am wenigsten relevant – für diese interessieren sich nur 57 Prozent der Befragten.

Das Interesse am Black Friday nimmt zwar zu, doch auch Kritik wächst: 18 Prozent der befragten Verbraucher:innen meiden das Shopping-Event, hauptsächlich, weil sie nichts benötigen (73 Prozent). Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt ebenfalls an Bedeutung: 38 Prozent sind der Meinung, dass der Black Friday angesichts der Klimakrise und des übermäßigen Konsums nicht mehr zeitgemäß ist.

Der Black Friday aus Händlerperspektive

Der Black Friday hat sich für den deutschen Einzelhandel zu einem zwiespältigen Ereignis entwickelt. Eine Analyse der Unternehmensberatung Kearney in Zusammenarbeit mit dem KI-Preisoptimierungsanbieter 7Learnings zeigt, dass trotz beeindruckender Umsatzausschläge von 150 bis 200 Prozent schließlich nur ein marginales Umsatzplus von 7 Prozent übrigbleibt, wenn man die Wochen vor und nach dem Event betrachtet. Der Großteil der zusätzlichen Umsätze wird schlicht aus den Wochen vor und nach dem Event verschoben. Die Kundschaft konzentriert ihre Einkäufe schlicht auf die Angebotstage. Der Black Friday bringt oft Verluste. Die Margen am Black Friday liegen häufig im Schnitt bis zu 5 Prozentpunkte niedriger als an den Tagen ohne Aktionen. Im vergangenen Jahr erzielten Händler zwar am Black Friday einen Gewinn von 625 Millionen Euro , gleichzeitig verloren sie aber durch entgangene Margen aus den Vortagen und den darauffolgenden Tagen rund 883 Millionen Euro Profit. Dieses Delta von 258 Millionen Euro machte den Black Friday für viele Händler trotz des Umsatzwachstums zu einem Verlustgeschäft.

Weitere Verbraucherumfragen wurden von Appinio, YouGov, PwC und Kearny durchgeführt. Die Ergebnisse sind nachfolgend aufgelistet.

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YouGov-Umfrage
Idealo-/Kantar-Verbraucherumfrage
Blackfriday-/Appinio-Verbraucherumfrage
PwC-Verbraucherumfrage
Bitkom-Verbraucherumfrage
Analyse und Verbraucherumfrage der Unternehmensberatung Kearney
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