Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 wachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 Prozent.

In jeweiligen Preisen lag das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 mit 3.858 Milliarden Euro um 7,1 Prozent höher als im Vorjahr. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent und betrug im Jahr 2022 durchschnittlich 46.020 Euro.

Die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen verlief sehr unterschiedlich: Einige Dienstleistungsbereiche profitierten nach dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen von Nachholeffekten. Unter anderen profitierte das Gastgewerbe von der Aufhebung der Schutzmaßnahmen und trug zum kräftigen Plus im Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe bei (+4,0 Prozent). Die Bruttowertschöpfung im Handel ging dagegen zurück, nachdem sie im Vorjahr noch gestiegen war. 

Im Baugewerbe führten Material- und Fachkräftemangel, hohe Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen dagegen zu einem deutlichen Rückgang der Bruttowertschöpfung (-2,3 Prozent). Die steigenden Energiepreise und die immer noch eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten bremsten auch die Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe, die im Vorjahresvergleich kaum zunahm (+0,2 Prozent). Das Verarbeitende Gewerbe litt weiterhin unter gestörten internationalen Lieferketten. Hinzu kam der massive Anstieg der Energiepreise infolge des Kriegs in der Ukraine.

Auf der Nachfrageseite waren die privaten Konsumausgaben im Jahr 2022 die wichtigste Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft. Sie stiegen preisbereinigt um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichten damit fast das Vorkrisenniveau von 2019. Grund hierfür waren Nachholeffekte im Zuge der Aufhebung fast aller Corona-Schutzmaßnahmen im Frühjahr 2022. Dies wird besonders deutlich bei den Ausgaben für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen. Auch im Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur gaben die privaten Haushalte wieder mehr aus als noch vor einem Jahr. 

Die Konsumausgaben des Staates stiegen im Jahr 2022 moderat (+1,1 Prozent). Der Staat gab deutlich mehr Geld aus, um die zahlreichen Schutzsuchenden aus der Ukraine und anderen Staaten zu verpflegen und unterzubringen. Dagegen sanken die staatlichen Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, auch wenn weiterhin umfangreich Impfstoffe beschafft und finanziert wurden.

Die Bauinvestitionen nahmen im Jahr 2022 preisbereinigt um 1,6 Prozent ab. Dabei wirkten sich die fehlenden Baumaterialien und der Fachkräftemangel vor allem im Hochbau und bei Wohnbauten aus. Zunehmende Auftragsstornierungen gewerblicher und privater Bauvorhaben im Zuge andauernd hoher Baupreise sowie steigender Bauzinsen verstärkten den negativen Trend der Bauinvestitionen im Jahresverlauf 2022. In Ausrüstungen – das sind vor allem Investitionen in Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge – wurde 2022 dagegen preisbereinigt 2,5 Prozent mehr investiert als im Vorjahr.

Der Außenhandel nahm trotz starker Preisanstiege im Jahr 2022 zu: Deutschland exportierte preisbereinigt 3,2 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als im Vorjahr. Die Importe legten gleichzeitig sehr viel stärker um preisbereinigt 6,7 Prozent zu. Der Außenbeitrag dämpfte dadurch insgesamt das BIP-Wachstum.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2022 von 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

mehr laden
Top-Statistiken zu den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Einkommen, Kaufkraft, Konsum, Lebensbedingungen

Statistik

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Bevölkerung
Bruttoinlandsprodukt

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

BIP-Prognosen
Einkommen
Bruttowertschöpfung
Konsumausgaben
Ausstattung der privaten Haushalte
Arbeitsmarkt
Löhne und Gehälter

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Statistik

Insolvenzen