Sortimentsbreitenerhebung

Das Warensortiment der Supermärkte wurde in den vergangenen Jahren deutlich größer. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Sortimentsbreitenerhebung, die das EHI in den Jahren 2021 und 2022 durchführte. Hatte ein durchschnittlicher Supermarkt im Jahr 2009 noch 9.643 Artikel in den Regalen, so wuchs diese Zahl jetzt auf 14.876 an – das entspricht einem Zuwachs von 54,3 Prozent.

Deutlich größeres Sortiment im Frische-, Tiefkühl- und Trockensortiment

Im Bereich der Frischeprodukte im Supermarkt hat sich die Sortimentsbreite mit einem Plus von 92,5 Prozent sogar fast verdoppelt. Der Warenbereich Frische umfasst die Unterwarengruppen Obst und Gemüse, Conevenience, Molkereiprodukte (Mopro), Fisch und Fleisch sowie Brot- und Backwaren. Auch die Zahl der Tiefkühlprodukte wuchs in dreizehn Jahren deutlich, von durchschnittlich 408 Produkten auf nun 753 (+84,5 Prozent). Im Trockensortiment, zu dem Nährmittel wie z. B. Nudeln, Mehl, Knabberartikel, Konserven oder Brotaufstriche gehören, haben Rewe, Edeka und Co. durchschnittlich 7.675 Produkte im Sortiment. Der Bereich stellt damit den mit Abstand größten Warenbereich dar. Die Artikelzahl stieg seit 2009 um 75,5 Prozent. 

Angebotsrückgang im Warenbereich Nonfood-II

Deutlich weniger als der Gesamtdurchschnitt wuchs mit einem Plus von 21,9 Prozent das Warensortiment aus dem Bereich Nonfood-I, das sind Verbrauchsgüter, wie z. B. Hygieneartikel, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Tiernahrung- und Tierpflegeprodukte. Abgegrenzt wird dieser Warenbereich vom sogenannten Nonfood-II-Sortiment. Darunter werden Ge- und Verbrauchsgüter des kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs subsumiert, etwa aus den Bereichen Textilien, Schuhe, Gartenbedarf oder Unterhaltungselektronik. Entgegen dem allgemeinen Trend umfasste das Angebot der Supermärkte weniger Produkte (1.594) als noch 2009 (1.740).

Größere Verkaufsflächen

Das wachsende Sortiment der Supermärkte wird heute im Durchschnitt auf einer deutlich größeren Verkaufsfläche angeboten. Bei der in den Jahren 2021/2022 in den Supermärkten durchgeführten Sortimentsbreitenerhebung betrug die durchschnittliche Verkaufsfläche der untersuchten Märkte 1.470 Quadratmeter, im Jahr 2009 lag sie noch bei 940 Quadratmetern. Anteilig an der Gesamtverkaufsfläche nimmt das Frischesortiment mit 39,8 Prozent inzwischen den meisten Platz aller Warengruppen ein. Im Vergleich zum Jahr 2009 stieg der Flächenanteil um 5,2 Prozentpunkte. Die relative Verkaufsfläche des Trockensortiments sank indes um 8 Prozentpunkte und macht heute insgesamt nur noch rund 38,4 Prozent aus. 

Knapp die Hälfte des Umsatzes mit Frischeprodukten

In der Erhebung untersuchte das EHI auch den Anteil der Warengruppen am Gesamtumsatz des durchschnittlichen Filialumsatzes. Ein Ergebnis: Frischwaren erwirtschafteten mit 48,2 Prozent knapp die Hälfte des Umsatzes der Supermärkte – 2,4 Prozentpunkte mehr als 2009 (45,8 Prozent). Der Umsatz mit dem Trockensortiment sank um 3,1 Prozentpunkte auf 37,2 Prozent. Nur kleinere Verschiebungen gab es im Tiefkühlbereich und in den Nonfood-Warengruppen.


Definition Supermarkt:


Ein Supermarkt ist ein Einzelhandelsgeschäft mit einer Verkaufsfläche zwischen 400 und 2.500 qm, das ein Lebensmittelvollsortiment und Nonfood I-Artikel führt und einen geringen Verkaufsflächenanteil an Nonfood II aufweist.

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