Bruttoumsatz mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland (ohne Außer-Haus-Verzehr) in den Jahren 2014 bis 2022 nach Vertriebswegen (in Milliarden Euro)

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Die vorliegende Statistik zeigt den Umsatz im Bio-Handel in Deutschland (ohne Außer-Haus-Verzehr) in den Jahren 2014 bis 2022 nach Vertriebswegen (in Milliarden Euro). 

Im Jahr 2022 gaben die deutschen Verbraucher:innen 15,31 Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Dies entspricht einem leichten Rückgang von knapp 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, aber einem Plus von mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Obwohl viele Menschen mit dem Wegfall der Coronabeschränkungen wieder in Restaurants und Kantinen essen gehen, legen viele während der Pandemie hinzugewonnenen Kund:innen weiterhin viel Wert auf Bio. Im Zuge der stark angestiegenen Inflation kaufen sie heute aber preisbewusster ein. Davon profitierte 2022 vor allem der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel, der seine Bio-Umsätze um 3,2 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro steigerte. Insbesondere die Discounter lockten die Kund:innen mit einem vergrößerten Angebot in die Läden, auch wenn diese die Preise für viele Bio-Produkte deutlich anhoben. Supermärkte und Vollsortimenter konnten ihre Umsätze stabil halten. Insgesamt entfielen zwei Drittel der Bio-Umsätze auf den klassischen LEH. 

Der Naturkosthandel verzeichnete hingegen einen zweistelligen Umsatzrückgang um 12 Prozent gegenüber 2021, nachdem er in den beiden Vorjahren einen Boom erlebt hatte. Mit 3,14 Milliarden Euro lagen die Umsätze der Bio-Fachhändler wieder fast auf dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Ihr Marktanteil betrug rund 20 Prozent. 

Auch die sonstigen Einkaufsstätten, zu denen Hofläden, Online-Handel (inkl. Lieferdienste), Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien und Reformhäuser zählen, meldeten deutliche Umsatzeinbußen. Mit einem Minus von 18 Prozent gegenüber 2021 setzten sie 2022 1,97 Milliarden Euro und damit 13 Prozent der Bio-Umsätze um. 

Die Direktverkäufe, wie der Naturkosthandel, leiden darunter, dass die Kunden vermeintlich hochpreisige Einkaufsstätten meiden und versuchen, ihr Geld zusammenzuhalten. Während insgesamt weniger Kund:innen in die Läden kommen, gibt die Kundschaft, die kommt, ähnlich viel Geld aus wie zuvor. In Zeiten von Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln von bis zu 20 Prozent erhöhten sich auch die Preise für Bio-Lebensmittel, allerdings weniger stark als für konventionelle Lebensmittel.

Informationen zur Statistik

Erhebung

  • Erhebung durch:
    Arbeitskreis Biomarkt auf Basis von Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nielsen, BioVista, Kommunikationsberatung Klaus Braun
  • Erhebungszeitraum:
    2014-2022
  • Region:
    Deutschland
  • Besondere Eigenschaften:
    Schätzungen; Verbrauchsausgaben für Bio-Lebensmittel
  • Hinweis:
    (1) Einschließlich Hofläden, die netto Waren im Wert von mind. 50.000 Euro zukaufen (u. a. vom Großhandel).
    (2) Einschließlich Drogeriemärkten.
    (3) Bäckereien, Metzgereien, Obst-/Gemüse-Fachgeschäfte, Wochenmärkte, Ab-Hof-Verkauf, Abo-Kisten, Versandhandel, Tankstellen, Reformhäuser.

    Die Umsatzgröße der sonstigen Einkaufsstätten wurde 2019 für 2014–2018 angepasst und orientiert sich an den im BÖLN Projekt „Bio-Marktschätzung“ ermittelten Werten.
    Dem Arbeitskreis gehören an: Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), BioVista, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), GfK SE, Prof. Dr. Ulrich Hamm (Universität Kassel), Klaus Braun Kommunikationsberatung, Prof. Dr. Paul Michels (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) und Nielsen.

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