Online-Handel wächst im 2. Quartal kräftig

Infografik: Umsatz im Versand- und Onlinehandel (1. und 2. Quartal 2020)

Erklärtext

Der Online-Handel hat laut aktuellen Zahlen des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (BevH) im zweiten Quartal um 16,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Damit gaben Verbraucher im Zeitraum April bis Juni rund 20,22 Milliarden Euro für Waren im Internet aus (2019: 17,37 Mrd. Euro). Nach einem vergleichsweise geringen Wachstum im ersten Quartal von 1,5 Prozent zur Vorjahresperiode, in dem sich die gebremste Kauflust der Konsumenten im Zuge der Corona-Krise deutlich zeigte, konnte der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 dennoch um 9,2 Prozent auf insgesamt 36,71 Milliarden Euro steigen (1. Halbjahr 2019: 33,61 Mrd. Euro).  

 

Mit einem Plus von 51,2 Prozent im zweiten Quartal und 35,7 Prozent im ersten Halbjahr 2020 konnten die Waren des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf) am stärksten wachsen – und das, obwohl Drogerie- und Supermärkte, Delikatessenhändler und Haus- und Heimtierbedarfsgeschäfte während der Corona-Shutdowns geöffnet blieben. Dabei bescherte das zweite Quartal 2020 dem Lebensmittel-Onlinehandel einen Umsatzrekord von 772 Millionen Euro (2. Quartal 2019: 407 Mio. Euro) und damit ein kräftiges Wachstum um 89,4 Prozent.

 

Besonders deutlich haben sich die Auswirkungen der Krise in den Umsatzzahlen der stark betroffenen Reise- und Eventbranche auch im E-Commerce niedergeschlagen. Digitale Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads und Hotelbuchungen verzeichneten im zweiten Quartal 2020 einen Umsatz von nur noch 1,36 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum lagen die Umsätze noch bei 4,81 Milliarden Euro. Das entspricht einem Einbruch um ganze 71,6 Prozent.

 

Nach einer deutlich rückläufigen Entwicklung im ersten Quartal erholte sich der E-Commerce mit Bekleidung. Im zweiten Quartal wies der Bereich einen Umsatzzuwachs um 15,3 Prozent aus. Auf das Halbjahr betrachtet, konnte die Kaufzurückhaltung im ersten Quartal jedoch nicht kompensiert werden. Das Segment wuchs mit einem Plus von 6,4 Prozent etwa halb so kräftig wie im Vorjahr (1. Halbjahr 2020: +14 Prozent).