Potenziale und Herausforderungen autonomer Stores
Das KPMG Consumer Barometer 01/2025 zum Thema „Autonome Ladenlokale“ in Zusammenarbeit mit dem EHI Retail Institute beleuchtet das Potenzial autonomer Stores für den Einzelhandel – besonders im ländlichen Raum, wo diese dem Rückgang stationärer Geschäfte entgegenwirken könnten.
„Autonome Ladenlokale sind für den Handel nicht nur eine Antwort auf die aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen, sondern auch eine attraktive, mehrwertbringende Alternative für Kundinnen und Kunden. Gleichzeitig gilt es für Händler, bestehende kundenseitige Bedenken gezielt abzubauen“, fasst Studienautor Dr. Tobias Röding vom EHI die Studienergebnisse zusammen.
Mehrheit der Kundschaft offen für autonome Einkaufskonzepte
54 Prozent der befragten Verbraucher:innen können sich generell vorstellen, ein autonomes Ladenlokal einem traditionellen Ladenlokal vorzuziehen. Besonders aufgeschlossen gegenüber autonomen Ladenlokalen sind häufige Besucher:innen traditioneller stationärer Geschäfte – bei täglichen Einkäufer:innen liegt die Vorstellbarkeit der Nutzung bei 75 Prozent. Zum Vergleich: Bei monatlichen Besucher:innen (ein- bis zweimal im Monat) beträgt der Anteil 60 Prozent. Immerhin 15 Prozent der Befragten haben bereits Erfahrungen mit autonomen Stores gesammelt.
Online-Affinität und Wohnlage beeinflussen Akzeptanz
Die Bereitschaft, autonome Geschäfte zu nutzen, hängt stark von der Online-Affinität und dem Wohnort ab. So könnten sich 80 Prozent der sehr online-affinen Kund:innen vorstellen, ein autonomes Ladenlokal zu nutzen, während dieser Anteil bei sehr offline-orientierten Verbraucher:innen auf 50 Prozent sinkt. Auffällig ist zudem das Stadt-Land-Gefälle: In sehr urbanen Gebieten liegt die Bereitschaft zur Nutzung autonomer Stores mit 75 Prozent deutlich höher als in sehr ländlichen Regionen (56 Prozent) – obwohl gerade dort das Konzept zur Sicherung der Nahversorgung beitragen könnte.
Vorteile und Herausforderungen
Als größte Vorzüge autonomer Ladenlokale nannten die Befragten:
- Flexible Zeitgestaltung (71 Prozent)
- Zeiteinsparung (69 Prozent)
- Effizienz (68 Prozent)
Jedoch gibt es auch Bedenken. 68 Prozent empfinden den Einkauf in autonomen Stores als unpersönlich und ebenso viele fühlen sich durch die eingesetzte Technologie überwacht.
Die Akzeptanz variiert je nach Branche erheblich: Während im Lebensmittelbereich die positiven Aspekte überwiegen, zeigen sich Konsument:innen bei beratungsintensiven Produkten – etwa Spielwaren oder Sportartikeln – deutlich zurückhaltender.
Generationenunterschiede deutlich erkennbar
Die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen steht autonomen Einkaufskonzepten mit 77 Prozent am aufgeschlossensten gegenüber, dicht gefolgt von den 18- bis 24-Jährigen mit 73 Prozent Zustimmung. Bei den 55- bis 65-Jährigen sinkt dieser Wert auf 60 Prozent, während gleichzeitig die Ablehnung mit 21 Prozent in dieser Gruppe am höchsten ausfällt. Jüngere Altersgruppen lehnen das Konzept nur zu 12–18 Prozent ab.
Die Studie unterstreicht das Potenzial autonomer Ladenlokale für den Einzelhandel, zeigt aber auch, dass Händler demografische Unterschiede und spezifische Kundenbedenken berücksichtigen müssen, um erfolgreiche Konzepte zu entwickeln.
Basis
Für die Ausgabe 01/2025 des Consumer Barometer wurden im Dezember 2024 in einer Kurzstudie 1.000 Konsument:innen repräsentativ online zu ihrer Meinung rund um das Thema „Autonome Ladenlokale“ befragt.
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