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Deutscher Drogeriehandel weiter von drei großen Playern dominiert
Die deutsche Drogeriemarktbranche bleibt auch im Jahr 2023 fest in der Hand weniger großer Handelsunternehmen. Laut den neuesten Zahlen von Tradedimensions by NIQ erzielten die Top-6-Unternehmen im deutschen Drogeriehandel im Jahr 2023 zusammen einen Umsatz von rund 24,6 Milliarden Euro. Mit einem Umsatz von rund 11,4 Milliarden Euro führt die Drogeriekette dm-drogerie markt das Ranking weiterhin an, gefolgt von Rossmann mit 9,3 Milliarden Euro und Müller mit rund 3,4 Milliarden Euro.
Die beiden Marktführer dm-drogerie markt und Rossmann verzeichneten 2023 ein starkes Wachstum von 14,8 bzw. 10,0 Prozent. Beide Unternehmen investieren kräftig in ihre Expansion: Während dm im Geschäftsjahr 2023/2024 rund 170 Millionen Euro in sein deutsches Filialnetz steckt und mehr als 40 neue Märkte plant, will Rossmann mit einem Investitionsvolumen von 230 Millionen Euro sogar 75 neue Standorte erschließen. Zudem modernisieren beide Händler ihre bestehenden Filialen – dm will bis 2029 alle Märkte auf das neue Ladendesign umstellen.
Der drittplatzierte Händler Müller setzt auf sein erweitertes Sortimentskonzept, das neben klassischen Drogerieartikeln auch Spielwaren, Multimedia und Schreibwaren umfasst. Mit 578 Filialen und weiteren geplanten Eröffnungen baut Müller seine Position als Multisortimenter weiter aus. Dabei profitiert das Unternehmen besonders von den höheren Margen in den Nicht-Drogerie-Sortimenten.
Mit deutlichem Abstand zu den Top 3 folgen die kleineren Wettbewerber Budnikowsky, Dronova und die Edeka-Tochter Budni. Während der Hamburger Drogeriewarenhändler Budnikowsky mit seinen 186 Filialen auf einen geschätzten Bruttoumsatz von rund 529 Millionen Euro kommt, bewegen sich Dronova und Budni mit rund 12 bzw. 11 Millionen Euro auf einem deutlich niedrigeren Umsatzniveau. Besonders die Expansion der Budni-Märkte unter dem Edeka-Dach stockt: Nach dem Rückzug der Edeka Minden-Hannover aus dem stationären Drogeriemarktgeschäft und der Schließung aller Budni-Filialen in Oldenburg, Berlin und Potsdam betreibt nur noch die Edeka Südwest Budni-Filialen. Der Fokus liegt nun verstärkt auf Shop-in-Shop-Konzepten. Das 2013 als Lizenzsystem für selbstständige Drogerien gegründete Unternehmen Dronova, das nach der Schlecker-Insolvenz von ehemaligen „Ihr Platz“-Franchisenehmern initiiert wurde, kooperiert bei der Warenbeschaffung mit Budnikowsky.
Ausführliche Informationen zur deutschen Drogeriemarktbranche finden Sie in unserem Dossier „Der deutsche Drogeriemarkthandel“.
Informationen zur Statistik
Erhebung
- Erhebung durch:Tradedimensions by NIQ
- Erhebungszeitraum:2023
- Region:Deutschland
- Besondere Eigenschaften:* Schätzwerte.
(1) Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023.
(2) Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023.
(3) Edeka (Budni)-Umsatz aus den Regionen Südwest und Minden-Hannover zusammengerechnet.
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