Ranking der umsatzstärksten SB-Warenhausunternehmen in Deutschland (2020)

Infografik: Top 5 SB-Warenhausunternehmen in Deutschland (2020)

Erklärtext

Die fünf größten deutschen SB-Warenhausunternehmen erzielten im Jahr 2020 laut EHI-Schätzungen einen Nettoumsatz von mehr als 26 Milliarden Euro. Geprägt war das vergangene Jahr vor allem von der Zerschlagung des SB-Warenhausriesen Real, die den Markt kräftig in Bewegung bringt.

Zu den größten SB-Warenhausunternehmen gehörten 2020 in Deutschland Kaufland (Schwarz-Gruppe), Real,- (ehemals Metro AG), Globus, Marktkauf (Edeka) und Hit (Dohle-Gruppe).

Das Ranking der umsatzstärksten SB-Warenhausunternehmen führt wie im Vorjahresranking Kaufland an. Das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm ist Teil der Schwarz-Gruppe und gehört zu den führenden Lebensmitteleinzelhändlern in Deutschland und Europa. Kaufland ist in Deutschland sowie in 7 weiteren Ländern Ost- und Mitteleuropas vertreten: Polen, Tschechien, Rumänien, der Slowakei, Bulgarien, Kroatien und der Republik Moldau. Mit durchschnittlich 30.000 Artikeln bietet das Unternehmen ein Sortiment an Lebensmitteln und für den täglichen Bedarf. Dabei liegt der Fokus auf den Frischeabteilungen Obst und Gemüse, Molkereiprodukten sowie Fleisch, Wurst, Käse und Fisch. Ergänzt wird dieses Angebot unter anderem durch Haushaltswaren, Elektroartikel, Schreib- und Spielwaren sowie durch wöchentlich und saisonal wechselnde Aktionsware.

Zum Ende Dezember 2020 betrieb das Unternehmen im Hauptmarkt Deutschland 677 Märkte und erwirtschaftete einen geschätzten Umsatz (netto) von 13,46 Milliarden Euro.

Real – Wie es weitergeht

An zweiter Stelle im Ranking folgt Real,-, dessen Zerschlagung seit vergangenem Jahr die Handelslandschaft bewegt. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen laut EHI-Schätzungen 6,80 Milliarden Euro um.

Bis zum Jahr 2020 gehörte die Warenhauskette zur Metro AG. Ende Juni 2020 verkaufte die Handelsgruppe die Vertriebslinie als Ganze an ein Konsortium aus dem Immobilieninvestor X-Bricks und der Beteiligungsgesellschaft SCP des russischen Konglomerats Sistema. Beide Partner planten, Teile der 276 Real-Märkte an Marktteilnehmer zu veräußern und einige Märkte unter dem bisherigen Namen weiterzuführen.

Einen großen Teil der Standorte haben sich bereits Edeka, Globus und Kaufland gesichert, weitere Warenhäuser gehen nach aktuellem Stand an Rewe (2 bis 3 Filialen) und den mittelständischen Händler Georg Jos. Kaes (2 Filialen). Etwa 30 Real-Märkte sind bereits geschlossen oder stehen kurz vor der Schließung. Für rund 80 Standorte ist die Zukunft momentan noch nicht endgültig geklärt.

Im Einzelnen verteilt sich der Verkauf folgendermaßen: Im Dezember 2020 genehmigte das Bundeskartellamt Kaufland den Erwerb von bis zu 92 Real-Standorten unter Bedingungen. Gleichzeitig gab das Amt die Übernahme von bis zu 24 Real-Standorten durch die Globus-Gruppe frei. Edeka erhielt bislang die Freigabe für bis zu 51 Standorte von 72 angemeldeten Filialen, sechs darf der Lebensmittelhändler nur unter bestimmten Auflagen übernehmen. Bei 21 Filialen meldete das Kartellamt wettbewerbliche Bedenken.
Ziel von SCP ist es, bis Mitte 2022 den Verkauf von Real abzuwickeln.

 

Die vollständige Rangliste der SB-Warenhausunternehmen in Deutschland und detaillierte Strukturdaten und Leistungskennzahlen zum Lebensmittelhandel finden Sie im Statistik-Kompendium Handelsdaten aktuell 2021.

Umfassende Daten zum Lebensmittelhandel haben wir in unserem Dossier "Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland" für sie zusammengestellt.