Umsatzanteile der buchhändlerischen Betriebe in Deutschland in den Jahren 2013 und 2023 nach Betriebsformen (in Prozent)

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Entwicklung der Vertriebswege im deutschen Buchhandel 2023 vs. 2013

Der deutsche Buchmarkt hat sich in den letzten zehn Jahren stark verändert. Während die traditionellen Vertriebswege an Umsatz verloren haben, ist der Online-Handel rasant gewachsen – eine Entwicklung, die durch die Coronapandemie noch beschleunigt wurde.

Die Umsatzanteile der verschiedenen Betriebsformen im deutschen Buchhandel haben sich zwischen 2013 und 2023 deutlich verschoben. Ein Jahresvergleich der Zahlen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zeigt, dass der stationäre Sortimentsbuchhandel kontinuierlich an Marktanteilen verloren hat. Während er 2013 noch 48,6 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachte, sank sein Anteil bis 2023 auf 41,8 Prozent. Trotz dieses Rückgangs bleibt der stationäre Handel mit einem Umsatz von 4,055 Milliarden Euro im Jahr 2023 (ohne E-Commerce-Umsätze) der wichtigste Vertriebskanal für Bücher in Deutschland.

Online-Boom

Im Gegenzug erlebte der Internet-Buchhandel einen regelrechten Boom. Sein Marktanteil stieg von 16,3 Prozent im Jahr 2013 auf 24,8 Prozent im Jahr 2023. Die Coronapandemie wirkte hier als Katalysator: Allein zwischen 2019 und 2020 sprang der Umsatzanteil des Online-Handels von 20 Prozent auf 24,1 Prozent. Nicht nur große Online-Buchhändler wie Amazon und Weltbild konnten vom Online-Boom während der Pandemie profitieren, sondern auch lokale Buchhandlungen, die in E-Commerce-Aktivitäten und neue Services wie Liefer- und Abholangebote investiert hatten. Die positive Entwicklung des Online-Buchhandels setzte sich auch nach der Pandemie-Phase fort. Im Vergleich zu 2019 wurden im vergangenen Jahr online 29,5 Prozent mehr umgesetzt. Das Online-Geschäft mit Büchern, bei dem etwa die Hälfte auf die Shops der stationären Buchhandlungen entfällt, belief sich im Jahr 2023 auf insgesamt 2,4 Milliarden Euro.

Warenhäuser und traditioneller Versandhandel verlieren

Währenddessen haben sowohl der traditionelle Versandhandel als auch die Warenhäuser im vergangenen Jahrzehnt als Absatzkanäle für Bücher deutlich an Bedeutung verloren. Der Versandbuchhandel hatte 2023 nur noch einen Marktanteil von 0,8 Prozent, verglichen mit 2,3 Prozent zehn Jahre zuvor. Noch drastischer fiel der Rückgang bei den Warenhäusern aus: Ihr Umsatzanteil sank von 1,5 Prozent im Jahr 2013 auf lediglich 0,2 Prozent im Jahr 2023. Besonders stark war der Einbruch während der Pandemie: Von 2019 auf 2020 ging der Umsatz in diesem Segment um mehr als zwei Drittel zurück. Heute liegt der Buchumsatz der Warenhäuser bei nur noch 20 Millionen Euro. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur die allgemeine Krise der Warenhäuser wider, die sich unter anderem in den Insolvenzverfahren von Galeria Karstadt Kaufhof und der Schließung vieler Filialen zeigt, sondern auch die Verlagerung des Buchkaufs in den Online-Bereich und in spezialisierte Buchhandlungen.

Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage konnte sich die Buchbranche im Jahr 2023 behaupten. Der Branchenumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 9,71 Milliarden Euro. Auch in den ersten sechs Monaten 2024 verzeichnet der Buchmarkt in den zentralen Vertriebswegen eine positive Entwicklung mit einem Wachstum von 1,2 Prozent gegenüber demselben Zeitraum 2023.

Informationen zur Statistik

Erhebung

  • Erhebung durch:
    Börsenverein des Deutschen Buchhandels
  • Erhebungszeitraum:
    2023 vs. 2013
  • Region:
    Deutschland

Veröffentlichung

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