Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Der Einzelhandel ist ein bedeutender Wirtschaftszweig und bereits auf einem guten Weg, einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der definierten Klimaschutzziele zu leisten. 84 Prozent der Handelsunternehmen erstellen eine Klimabilanz, ergreifen Reduktionsmaßnahmen oder haben sich sogar verbindliche und überprüfbare Ziele gesteckt, die dem Klimaschutz dienen und mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens vereinbar sind. Auch das Engagement in Klima- und Umweltschutzinitiativen gewinnt zunehmend an Bedeutung“, so die Ergebnisse des EHI-Whitepapers „Klimaschutzmanagement im Handel 2023“, das im Rahmen der Initiative Klimaneutralität im Handel erscheint.

Klimaschutzaktivitäten des Handels

Die Handelsketten gehen bereits aktiv gegen den Klimawandel vor: 47 Prozent verfügen über eine Klimabilanz und reduzieren bewusst ihre CO2-Emissionen. 21 Prozent bereiten darüber hinaus schon Klimaziele in Anlehnung an die Science Based Target Initiative vor. Elf Prozent der Befragten haben sich Net-Zero als Ziel gesetzt – also genau so viel CO2 Emissionen zu vermeiden oder aus der Atmosphäre zu entnehmen wie durch die Geschäftstätigkeit verursacht wird. Nur 16 Prozent geben an, bislang noch keine Klimaschutzstrategie auf den Weg gebracht zu haben.

Dazu betreibt mehr als die Hälfte der Handelsunternehmen (53 Prozent) CO2-Kompensationen, indem der Ausstoß unternehmerischer, nicht vermeidbarer Treibhausgasemissionen durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten ausgeglichen wird. 42 Prozent nehmen diese Optionen nicht in Anspruch, fünf Prozent planen dies in Zukunft. Hinzu kommt, dass fast zwei Drittel der Unternehmen (61 Prozent) sich darüber hinaus bei anderen Klimaschutzprojekten engagieren.

Budgets für Klimaschutz

Lieferantenbewertungen anhand definierter Merkmale, die eine objektive Beurteilung bzw. einen Vergleich zulassen, sind Usus in Wirtschaftsunternehmen. In die qualitative Bewertung fließen zunehmend auch Nachhaltigkeitsaspekte ein. 67 Prozent der Studienteilnehmenden haben Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Lieferantenaudits aufgenommen. Weitere 26 Prozent planen dies. Auch die Sicht der Kundschaft wird einbezogen: Fast drei Viertel der Handelsunternehmen (71 Prozent) erhebt Daten zur Sensibilisierung der Kundschaft in puncto Nachhaltigkeit von Warenangebot und Standorten.

Ein zentrales Budget für Investitionen mit Klimaschutzfokus haben allerdings nur die wenigsten Händler. Genau ein Drittel der Unternehmen stellen monetäre Mittel für Klimaschutzmaßnahmen bereit. Als Hürden sind der anhaltende Kostendruck, multiple Krisen und auch die Energieverknappung zu nennen.

Datenbasis:

Mit dem vorliegenden Whitepaper präsentiert das EHI erstmalig eine Analyse zum Klimaschutzmanagement im Einzelhandel. Es basiert auf den Ergebnissen einer im August 2022 durchgeführten, branchenübergreifenden Onlinebefragung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Auswertung erfolgte anonymisiert und beruht auf gewichteten Durchschnittswerten. Es konnten Daten von 19 Einzelhändlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einer Verkaufsfläche von rund 17,8 Mio. qm ausgewertet werden. Bei der Anwendung der flächenbezogenen Gewichtung sind dem Food-Handel 62 Prozent und dem Nonfood-Handel 38 Prozent der Verkaufsfläche zuzurechnen.

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