Ranking der größten Bio-Supermarktbetreiber in Deutschland (2023)

Bio-Supermärkte in Deutschland: EHI-Ranking 2023

Erklärtext

Nach erfolgreichen Vorjahren und einem regelrechten Bio-Boom erlebten die Bio-Supermärkte im Jahr 2022 aufgrund der Energie- und Inflationskrise ein schwieriges Jahr. Trotzdem gelang es einigen der größten Bio-Supermarktketten ihr Filialnetz auch in Zeiten eines schwierigen Marktumfeldes weiter auszubauen. Wer die Top 10 der größten Bio-Supermarktbetreiber in Deutschland nach Anzahl der Geschäfte zum Jahresbeginn 2023 sind, zeigt unsere Infografik. 

Angeführt wird das Ranking von Denns Biomarkt, einer Tochtergesellschaft des oberfränkischen Bio-Großhändlers Dennree, die zum Stichtag 1. Januar 2023 insgesamt 346 Verkaufsstellen betreibt. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs damit die Zahl der Geschäfte um 25 an. Nach Schätzungen des EHI Retail Institute erwirtschaftete Denns Biomarkt im vergangenen Geschäftsjahr einen Jahresnettoumsatz in Höhe von 481 Millionen Euro.

Alnatura am umsatzstärksten

Mit deutlichem Abstand folgt auf dem zweiten Platz Alnatura mit seinen in Regie geführten Bio-Supermärkten „Super Natur Markt“. Die Darmstädter zählen zum Jahresbeginn 2023 insgesamt 148 Standorte in Deutschland, fünf mehr als noch im Jahr zuvor. Am stärksten vertreten ist Alnatura in Baden-Württemberg mit 36 Standorten, gefolgt von Bayern (24), Hessen (21) und Berlin (19). Die Märkte weisen eine durchschnittliche Verkaufsfläche von 625 Quadratmetern und ein Sortiment von rund 6.000 Bio-Artikeln auf. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021/2022, das am 30.09.2022 endete, meldete der hessische Bio-Händler einen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,12 Milliarden Euro. Neben den Super Natur Märkten beliefert Alnatura über 13.400 Filialen von Handelspartnern in 14 Ländern und führt in der Schweiz eine Kooperation mit der Migros. Nach EHI-Berechnungen lag der Umsatz der Regie-Märkte in Deutschland im Kalenderjahr 2022 mit schätzungsweise 637 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Damit führt Alnatura weiterhin das Ranking der umsatzstärksten Bio-Supermarktfilialisten in Deutschland.

Der drittgrößte Bio-Supermarktfilialist in Deutschland ist Bio Company. Zum 1. Januar 2023 betreibt das im Jahr 1999 in Berlin gegründete Unternehmen 65 Filialen im Raum Berlin/Brandenburg, in Hamburg und in Dresden. Abhängig von der Filialgröße bietet der Lebensmittelhändler ein Bio-Vollsortiment mit bis zu 9.000 Produkten an. Nach ersten EHI-Schätzungen gingen die Umsätze des Bio-Händlers im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 229 Millionen Euro zurück.

Auf Platz 4 und 5 folgen die regionalen Anbieter Ebl-Naturkost und SuperBioMarkt. Ebl-Naturkost mit Sitz in Fürth betreibt zum 1. Januar 2023 in Franken insgesamt 31 Bio-Fachmärkte und setzte 2022 in diesen rund 122 Millionen Euro um.

SuperBioMarkt und Basic im Schutzschirmverfahren

Das im Jahr 1973 gegründete Münsteraner Familienunternehmen SuperBioMarkt ist vorwiegend in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen tätig. Zum Jahresbeginn umfasst das Filialnetz des Bio-Einzelhändlers 28 Bio-Märkte mit einem Sortiment von mehr als 8.000 Bio-Produkten. Der Bio-Supermarkt-Betreiber musste einen starken Umsatzrückgang von rund 15 Prozent zum Vorjahr hinnehmen. Nach EHI-Schätzungen erzielte das Unternehmen rund 82 Millionen Euro. Aufgrund der massiven Kostensteigerungen bei Energie, Mieten und Lebensmitteln und der Kaufzurückhaltung der Verbraucher:innen beantragte das in eine finanzielle Schieflage geratene Unternehmen Mitte 2022 die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens.

Ein schweres Jahr hatte ebenfalls die im Ranking siebtplatzierte Basic AG (20 Standorte). Das Unternehmen beantragte im Dezember 2022 beim Amtsgericht München ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Die Märkte sollen trotz des laufenden Verfahrens zunächst aber weiter geöffnet bleiben. Die Basic-Märkte befinden sich hauptsächlich in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. Im Jahr 2021 hatte der Bio-Händler seine Märkte in Nord-, West- und Ostdeutschland abgegeben. Wie bei vielen anderen Händlern belasten die Bio-Supermarktkette die stark gestiegenen Energie- und Mietkosten. Hinzu kommen finanzielle Belastungen aus der Sanierung der ebenfalls insolventen Bio-Supermarktkette Biomammut, die Basic im März 2021 übernommen hatte.

Weitere Informationen zum deutschen Bio-Markt finden Sie auf unsere Branchenseite. Im Vorfeld der BioFach werden viele Statistiken aktualisiert.