Der Edeka- und Rewe-Einzelhandel im Vergleich (2023)

Strukturdaten des selbstständigen Edeka- und Rewe-Einzelhandels im Vergleich (2023)

Erklärtext

Die genossenschaftlichen Handelsgruppen Rewe und Edeka blicken auf ein stabiles Geschäftsjahr 2023 zurück, das von einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld geprägt war. Die internationalen Krisen und die anhaltend hohe Inflation haben die Konsumlaune der Verbraucher:innen nach wie vor getrübt und ihre Preissensibilität beim Einkaufen spürbar erhöht. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bleibt der selbstständige Einzelhandel (SEH) der Wachstumsmotor der beiden Handelsgruppen.

Unter dem Dach der beiden Genossenschaften werden über 50 Prozent der Märkte inhabergeführt, bei Rewe steuerte der SEH im Jahr 2023 über ein Drittel der Gesamtumsätze bei, im Edeka-Verbund über die Hälfte. Insgesamt setzten die selbstständigen Kaufleute der beiden Gruppen im vergangenen Jahr knapp 57 Milliarden Euro um.

SEH Rewe: Umsatzplus von 9 Prozent

Die Rewe Group konnte das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtaußenumsatz von 92,3 Milliarden Euro abschließen, dies entspricht einem Umsatzplus von 8,9 Prozent zum Vorjahr. In Deutschland stieg der Umsatz um 7,8 Prozent auf 63,2 Milliarden Euro.

Die 1.550 selbstständigen Rewe-Kaufleute innerhalb der genossenschaftlichen Rewe Group haben mit mittlerweile 2.090 Märkten (+2,5 Prozent im Vergleich zu 2022) ein Umsatzplus von rund 9,0 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro eingefahren. Zu den umsatzstärksten Rewe-Selbstständigen gehören Petz, Richrath und Dornseifer. Alle drei werden von Rewe West beliefert. Rewe Petz verfügt in Deutschland über 35 Supermärkte im Westerwald, Bergischen Land, Siegerland und in Sachsen und beschäftigt im Jahresdurchschnitt rund 2.600 Mitarbeiter:innen. Am mittelständischen Unternehmen der Familie Sanktjohanser ist Rewe mit 50 Prozent beteiligt. Rewe Richrath ist mit 16 Märkten und 1.080 Beschäftigten im Rhein-Erft-Kreis und in Köln präsent. Das Familienunternehmen Dornseifer betreibt mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden 18 Märkte sowie vier Produktionsstätten für Fleisch- und Wurstspezialitäten, Brot- und Backwaren in der Region Sauerland/Siegerland/Bergisches Land.

SEH Edeka: 122 Existenzgründungen

Der Edeka-Verbund gehört zu den größten Lebensmittelhändlern in Deutschland. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte er ein Umsatzplus von 6,7 Prozent auf 70,7 Milliarden Euro. Kerngeschäftsfeld des Verbunds bildet der selbstständige Edeka-Einzelhandel, der von 3.400 Kaufleuten getragen wird. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschafteten sie insgesamt 39,3 Milliarden Euro, dies entspricht einem Umsatzwachstum von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Flächenbereinigt lag das Plus bei fast 5 Prozent. Damit steuerten die selbstständigen Einzelhändler mit ihren 5.759 Standorten 55 Prozent zum Gesamtumsatz des Verbunds bei und erwiesen sich wie in den Vorjahren als Wachstumstreiber. Im vergangenen Jahr übergaben die Edeka-Großhandlungen insgesamt 91 in eigener Regie geführte Märkte in die Hände selbstständiger Kaufleute, davon 45 an Existenzgründer:innen. Im Jahresverlauf machten 122 Nachwuchskaufleute den Schritt in die Selbstständigkeit mit einem eigenen Edeka-Markt. 

Zu den führenden selbstständigen Edeka-Einzelhändlern gehören die Kemptener Familienunternehmen Feneberg mit über 80 Märkten im Allgäu, das Familienunternehmen Scheck (Edeka Südwest) mit Hauptsitz in Achern sowie die Karl Preuss GmbH als größter selbstständiger Einzelhändler der Edeka Minden-Hannover mit 22 WEZ-Märkten.